Meißen, 20. März 2019
PRESSEEINLADUNG des Meißener Kulturverein e.V.
Sehr geehrte Damen und Herrenvon Presse, Funk, Fernsehen und digitalen Medien,
wir sprechen von Barrieren für die, denen man es in Meißen alle 10m schwer macht mit ihren kulturellen Interessen, alltäglichen Bedürfnissen, menschlichen Vergnügungen: Menschen mit welcher Behinderung auch immer, ob sie im Rollstuhl sitzen oder Darmkrebs haben, nicht sehen oder hören können, einen Rollator oder Kinderwagen schieben
Unser Marktplatz ist das Paradebeispiel dafür, daß man offenbar Energie daran setzt, den Kreis der Behinderten in Meißen zu erweitern – in diesem Fall mit der Pflasterung: er ist Gipfel der Ausbremsung und Schüttelgenüsse für Kinderwagen-, Rollator-, Dreirad-, Rollstuhlfahrer, für Menschen ohne Schuhwerk nach den Standards einer Outdoor-Ausrüstung, für Sehschwache und Blinde, die alle 20cm mit einer Klippe rechnen müssen.
Entgegenkommen im Sinne moderner Inklusionist ist aber auch sonst in der Altstadt an vielen Stellen ein Fremdwort – vieles ist den meisten im Alltag gar nicht bewusst, obwohl durch die fortschreitende Alterung der Gesellschaft der Kreis der Betroffenen wächst.
– verschlossene öffentliche Toiletten – nach 18.30 ein ganz übliches Bedürfnis zu haben, ist für Rollstuhlfahrer und andere, die Raum brauchen nicht vorgesehen; Toiletten in Gasthäusern liegen in Meißen überlicherweise in Kellern oder Obergeschossen. Falls überhaupt zugänglich sind sie meist auf jeden Fall kostenpflichtig, falls man zwar bedürftig, aber im Moment nicht zahlender Gast ist.
– Zu- und Abgänge zum und vom Burgberg – Wenn der Panoramaaufzug nicht funktioniert, gibt es gar keine fußläufige Lösung für Rollstuhlfahrer hoch zur Burg. Und funktioniert er, dann fragt sich der Rollstuhlfahrer, der ihn kennt: Wer holt mich hier wie wieder raus, wenn der Aufzug stecken bleibt? So mancher Senior lebt dort oben quasi in Haft. Wie er die gängigen Einkäufe ohne Auto bewerkstelligt, bleibt ein Rätsel.
– alternativlose Steigungen von 15% und mehr – ein no go für Kassenrollstühle am Plossen und den Burgberg hinauf. Auf dem Plossen sollte man also nicht wohnen, auf einen Anblick der Prachtstücke Burg und Dom am besten verzichten.
– die Pflasterung überall in der historischen Altstadt verlangt geländegängige Autos und Schuhwerk – für Gebirgstouristen mag das üblich, für Stadttourismus eher selten sein.
– eine durchdachte, durchgehende Ausschilderung von behindertengerechten oder weniger mühsamen Wegen zu den touristischen Highlights bietet die Stadt nicht.
Wie wohltuend die Ausnahmen:
– eine Eisdiele ist ausgesprochen hilfsbereit;
– wenn Afrakirche und Domtür erst einmal erreicht sind, lässt sich ganz gleich mit welcher Beschwer da gut sein;
Wir laden Sie herzlich zu einem Rundgang ein
am Samstag, 23. März 2019
um 15 Uhr
Treffpunkt Aldi-Parkplatz Neumarkt
Mit Ihnen ins Gespräch kommen wollen Maria Degkwitz, Initiatorin – Bürger für Meißen – Meißen kann mehr
Enrico Schneider, Initiator – Bürger für Meißen – Meißen kann mehr
Daniela Kuge, Landtagsabgeordnete für Meißen und in diesem Thema auf Landesebene engagiert, hat ebenfalls ihre Teilnahme an der Begehung zugesagt.
Bitte geben Sie uns ein kurzes Signal, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen.
Bürger für Meißen – Meißen kann mehrDr. Walter HannotPressesprecher