…Kommentare, Ideen oder Meinungen unserer Mitglieder, Stadträtin und Stadträte sowie Vorstandsmitglieder.
Hier ein Kommentar von Ingolf Brumm zum geplanten Bauvorhaben eines Gästezentrums in Proschwitz:
„Da ist sie wieder die „Meißner Amnesie“ eine hier immer wieder regional auftauchende Krankheit. Es gibt auch Stimmen die gegen das Projekt sind, zum Beispiel ein angrenzender Winzer, der grundsätzlich davor warnt in der Nähe von Rebflächen zu bauen und er verweist dabei auf Gefährdung durch Pflanzenschutzmittel etc. auch sieht er die Gefahr der Zerstörung der einzigartigen Landschaft inclusive des Dorfbildes, Natur und Artenschutz auch Verkehrsbelastungen werden angeführt. Die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen stammen sie doch auch aus prominenter Feder, wer wird dem widersprechen? Um es gleich vorweg zu nehmen sie stammen vom Prinz zur Lippe persönlich, nachzulesen in den Akten zum Vorgang zur Verhinderung der Bebauung mit der damals geplanten Schule des Arbeitsamtes. Die Baugenehmigungen für ein 33 Mio DM Projekt lagen vor, sowohl von der damaligen Gemeinde als dann auch von der Stadt bestätigt. Es gab keine Einwände der Behörden die Bagger rollten bereits an! Was dann kam wurde schnell mit dem Mantel des Schweigens versehen allerhöchste Kreise schalteten sich ein. Die sächsische Regierung machte Druck auf die Stadt und über diverse Klagen unter unterem auch durch Herrn Dr. Prinz zur Lippe musste die Baugenehmigung wieder entzogen werden. Die Räte der Stadt und des Kreises liefen in seltener Einsamkeit Sturm gegen diese Entscheidung, allgemeine Forderung: „ Gemeinwohl muss vor privaten Interessen stehen“ das war nicht zu DDR Zeiten sondern 1994! Die Pläne lagen auf den Tisch es waren bereits enorme Summen in die Planung geflossen, sowohl die damalige Gemeinde wie auch die Stadt freuten sich über das Vorhaben, trotz Natur- und Landschaftsbedenken, die Behörden nickten ab. Ein bis heute ungeheuerlicher Vorgang die demokratisch gewählten Volksvertreter wurden vorgeführt. Es kam aber noch dicker. Natürlich ging der damalige Investor aus Köln in Widerspruch und verklagte die Stadt!! auf 8,8 Mio DM Schadenersatz, ein immenser Image Schaden für unsere Stadt, wer will schon hier investieren wenn ein Stadtratsbeschluss nichts zählt! Und nun? Die Ablehnungsgründe von 1994 sind nach wie vor die gleichen geblieben nur haben sich eben die Interessen verschoben über manches wächst schnell Gras, aber auf trockenen Weinbergskuppen oft nicht schnell genug. Übrigens aus meiner Sicht kann doch die Familie Lippe auf ihren ausgewiesen Bauland bauen, wenn sie dabei das historische Mühlenviertel mit dem Birnbaum davor, zum Beispiel als wunderschönen Weingarten (welche Region hat das noch?), mit einbezieht bin ich mit der Erste der sich dort ein Glas Lippewein bestellen würde. Wenn der Grundsatz „Gemeinwohl geht vor Privatinteressen“ so wie 1994 gewahrt bleibt ist dem nichts hinzuzufügen.“
Mit freundlichen Grüßen
Ingolf Brumm
Es stellt sich halt die Frage, ob der Prinz auch bei sich selbst mit zweierlei Maß misst?